03.02.2024: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Auch dieser Trip war nach Verkündung des Spielplans 2023/24 von langer Hand geplant. Die Fahrt ins altehrwürdige Olympiastadion wollten wir uns, als neu gegründeter Fanclub, nicht nehmen lassen. Sollte rollte der „Rautenschnucken Express“  (Danke Michi für den Bus) ab 13:30 Uhr ab Hanstedt City in Richtung Bundeshauptstadt.

Maik, Mario, Luan, Christoph, Basti, Rafael, Michel und Noah besetzten den Bus in voller Stärke und waren stets gut präpariert. Mit Bier, Softdrinks und einem iPad im Gepäck wurde die Hinfahrt souverän gemeistert. Konferenz von Liga 2 und 1 geschaut. St. Pauli legte mal wieder vor, diesmal gut für uns, denn der Gegner war Greuther Fürth, seines Zeichens zum Zeitpunkt Tabellenzweiter. Kiel hatte am Vorabend nur einen Punkt in Magdeburg geholt.

Der Auftrag und das Ziel war also klar: 3 Punkte in Berlin und zurück auf einem direkten Aufstiegsplatz.

In Berlin gegen kurz vor 17 Uhr angekommen, kamen wir auf die glorreiche Idee noch etwas essen zu gehen. Diesen wahren Geistesblitz hatten wir jedoch nicht alleine. Sämtliche Restaurants im Umfeld waren bis auf den letzten Platz gefüllt, an jeder Tür eine Absage. Also ab zum Stadion – Wurst und Frikadellen fressen. Zudem musste man sich so langsam an das „Berliner Kindl“ gewöhnen. Nach dem 5. Kindl konnte man es halbwegs trinken. Wie immer, auch beim Bier, nur eine Frage der Zeit.

Einlass ab 18:30 Uhr, inkl. zwei Kontrollen und einer Vereinzelung. Heimblöcke waren alle erstmalig abgesperrt und durch Bauzäune und Planen verdeckt – kenne ich auch noch anders von früher.

Es ging auf die Plätze und die waren für Berliner Olympastadion-Verhältnisse genial. Direkt über den Ultras, alle acht von uns in einer Reihe, nur nette und kompetente Leute vor, neben und hinter uns – beste Stimmung garantiert.

Es folgte ein Spiel, in dem der HSV in Halbzeit 1, wie so häufig feldüberlegen und auch die besseren Chancen hatte, der Ertrag jedoch fehlte. Jatta nach wenigen Sekunden kläglich. Nemeth köpfte an die Latte, Benes brachte den Nachschuss nicht über die Linie. Ambrosius nach Ecke per Kopfball dem Keeper direkt in die Arme. Auf der Gegenseite hatte Hertha auch per Kopf eine einzige Möglichkeit, der Pfosten rettete. Auch diesmal mitten im Spiel Protest der HSV Fans mit Tennisbällen, aber im Rahmen und überschaubar.

Halbzeit 2 hatte dann eine unfreiwillige Verlängerung im Gepäck. Nach rund 10 Minuten in Halbzeit 2 hatte auch die Hertha Kurve den Protest für sich entdeckt. Jedoch wurde das Ende der Aktion immer weiter hinausgezögert. So weit, dass sogar ein Abbruch des Spiels im Raum stand. Nach unsäglichen fast 40 Minuten konnte das Spiel beim Spielstand von 0:0 endlich fortgesetzt werden. Es wirkte zunächst so, als würde die Hertha die Pause besser verkraften, nur um dann per Fernschuss durch Muheim zurückzuliegen. Es folgte die Einwechslung von Reese, äußerlich eigentlich einer für St. Pauli, der als Unterschiedsspieler bekannt ist. Der bereitete dann auch kurz nach unserem Tor durch einen Torschuss das 1:1 des Marlboro-Man vor. Ernüchterung, schon wieder gegen die Hertha? Nein, der HSV blieb dran und erzielte folgerichtig durch eine schöne Kombination das 2:1 per Holländischer Kombination durch Vorlage von Pherai und Kopfballtor durch Reis.  

Danach wurde leidenschaftlich verteidigt, das Spiel kurz nach 23 Uhr endlich abgepfiffen und anschließend leidenschaftlich auch auf den Rängen gefeiert. Was für ein Trip, was für ein Spiel. Wichtige 3 Punkte.

Wir waren glücklich und hatten erwartet, dass wir den aufregendsten Part hinter uns hatten, wäre da nicht die Verlängerung in der Rückfahrt noch gewesen.

Rautenschnucken-Express entgleist und bleibt liegen  

Nach dem Spiel zum Bus, runter vom Parkplatz, ab auf die Autobahn. Das erste Ziel – fein essen im Schnellrestaurant, das gelbe M. Das sollte klappen, außer bei Noah, der zunächst die Toilette vorzog. Nach seiner Rückkehr vom Pott sollte er jedoch feststellen, dass die ganze HSV Auswärtskurve bereits eingetroffen war und die Schlange zu den Bezahlterminals sich auf hundert Meter erstreckte. Noah sollte an diesem Abend verhungern.

Im goldenen M war zudem noch ein Herthaner zu Gast, dem tierisch das Gesicht juckte – nur so erkläre ich mir den Mut zur offenen Provokation unzähliger HSV Fans. Am Ende blieb die Nase trocken. „Sweet Caroline“ wurde noch gesungen und dann ging es weiter. Man möchte meinen, hier endet die Geschichte.

Leider jedoch erwischte uns 155km vor Hanstedt, Höhe Parchim, das Unglück. Maik konnte kein Gas mehr geben, irgendwas stimmte nicht. Eine erste Kontrolle ergab das Öl war alle. Zum Glück war die Raststätte nur wenige Meter entfernt, so dass wir an Raststätte Stolpe (die muss vermutlich unserem 2. Vorsitzenden Sebastian Stolpe gehören) zunächst für 80€ in Öl investierten. Das hatte jedoch dann wenig Erfolg. Weißer Rauch stieg auf – nein kein neuer Papst: Das Auto war verreckt, der Rautenschnucken-Express entgleist. Am Ende stellte sich zwei Tage später raus: Turbo defekt, Öl in den Auspuff, Lagerschaden – Tendenz Totalschaden.

Was tun? Nerven am Ende? Ein wenig, verständlich oder? Wagen abgestellt, mit dem geht’s nicht weiter.

Aber wie kommt man, um 3:30 Uhr Nachts, vom Rasthof Stolpe, 155km entfernt von zu Hause, mit 8 Mann, wieder nach Hause? Man ruft unterschiedlichste Leute an und versucht sie von der großartigen Idee zu überzeugen einen abzuholen. Bianca, die Mutter von Luan, war relativ schnell bereit ihren Sohnemann und drei Schnucken abzuholen. Doch das war nur die halbe Miete. Nach zig Anrufen und Anrufbeantwortern sollte Markus in Hanstedt den restlichen Schnucken den Arsch retten. Ich zitiere: „Was gibt es schöneres, als mitten in der Nacht, vollkommen verlauste HSV Fans im tiefsten Osten einzusammeln?“…Ja gut, vermutlich ist sogar Fußpilz attraktiver, aber das sollte ihn nicht abhalten.

Gegen 5 Uhr Nachts trafen beide ein und brachten die Schnucken gegen 7 Uhr morgens in ihren Stall zurück. Was für ein Trip. Was für eine Heldenleistung.

Danke Bianca

Danke Markus

Danke Michi

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